Unser Ansatz ist nicht neu, sondern hat Tradition. Er entstand im 19. Jahrhundert und heißt Anarchosyndikalismus. Damit gemeint ist die Idee revolutionärer Basisgewerkschaften. Man kann sie als Gegenmodell sowohl zu reformistischen Gewerkschaftskonzepten als auch zum autoritären Partei- und Staatssozialismus verstehen. Mitte des 20. Jahrhunderts fast verschwunden, erstarkte die Idee wieder, etwa in Frankreich, Spanien oder Schweden.
Syndikalismus in Deutschland
Der Gewerkschaftsgedanke wird in Deutschland fast ausschließlich mit den DGB-Zentralgewerkschaften verbunden, wohingegen in anderen Ländern eine gewerkschaftliche Vielfalt bekannt ist. Doch auch in Deutschland gab es einst eine relativ starke syndikalistische Bewegung.
Unsere Vorläuferorganisation, die FAUD, 1919 hervorgegangen aus der Vereinigung deutscher Gewerkschaften (FVDG), vereinte auf ihrem Höhepunkt Anfang der 1920er bis zu 150.000 Mitglieder. Schließlich wurde sie im Kampf gegen den Faschismus aufgerieben und löste sich 1933 auf, um einem Verbot durch die Nazis zurvorzukommen.
Die 1977 gegründete FAU versucht, diese kämpferische Tradition wiederzubeleben. Doch in den ersten Jahrzehnten ihres Bestehens wirkte sie mehr als Ideen- und Propagandaorganisation, denn als Gewerkschaft.
Eine kleine Renaissance
Seit den 2010er Jahren trägt die Wiederentdeckung syndikalistischer Konzepte auch vermehrt organisatorische Früchte. So konnte die FAU in den letzten Jahren weiter wachsen und insbesondere im prekären Bereich Erfolge in Arbeitskämpfen erzielen. Der syndikalistische Ansatz hat sich dabei als anpassungsfähig an unterschiedlichste gesellschaftliche Bedingungen erwiesen. Wir denken, dass in ihm ein Potential zur Neubelebung der Gewerkschaftsbewegung liegt
Wir kämpfen, um die Rechte zu verteidigen, die die Arbeiterklasse in der Vergangenheit gewonnen hat, und gleichzeitig wollen wir die Entwicklung einer kämpferischen Arbeiter_innenbewegung vorwärts treiben.
Für eine Zukunft mit einer auf Solidarität und Selbstverwaltung basierenden Wirtschaftsordnung.
Buchempfehlungen zur Geschichte der FAUD und des historischen Syndikalismus. Von allen Büchern stehen in unserem Büro auch Leseexemplare zur Verfügung, welche von Mitgliedern kostenfrei ausgeliehen werden können.
Freiheit und Brot – Die Freie Arbeiter-Union Deutschlands. Eine Studie zur Geschichte des Anarchosyndikalismus
ISBN: 978-3-922226-21-5
Anarcho-Syndikalismus – Einführung in die Theorie und Geschichte einer internationalen sozialistischen Arbeiterbewegung
ISBN: 978-3-86841-143-0
Revolutionärer Syndikalismus in der Praxis – Die Betriebsarbeit der Freien Arbeiter-Union Deutschlands von 1918 bis 1933
ISBN: 978-3-89691-077-6
Schwarze Flamme – Revolutionäre Klassenpolitik im Anarchismus und Syndikalismus
ISBN: 978-3-89401-783-5
Anarcho-Syndikalismus
ISBN: 978-3-949036-00-2
Der Syndikalistische Frauenbund
ISBN: 978-3-89771-915-6
Die Revolution ist Alltagssache – Schriften zur Theorie und Praxis des revolutionären Syndikalismus
ISBN: 978-3-86841-105-8
Schwarze Scharen – Anarcho-Syndikalistische Arbeiterwehr (1929 – 1933)
ISBN: 978-3-86841-054-9