Warnstreiks im 1. Halbjahr 2023

(Warn)Streiks erleben ein kleines Revival. Zumindest für hiesige Verhältnisse fallen die diesjährigen Auseinanderandersetzungen im Rahmen von Tarifverhandlungen ungewohnt kämpferisch aus. Die Akzeptanz von Arbeitskampfmaßnahmen weitet sich in Zeiten von Krise und Inflation spürbar aus.
Auch Mitglieder der FAU Aschaffenburg sind in Arbeitskämpfen involviert und berichten von einer in den letzten Jahren nicht bekannten Entschlossenheit.

Bereits Anfang des Jahres beteiligten sich Mitglieder an den von Verdi ausgerufenen Warnstreiks zur Tarif- und Besoldungsrunde öffentlicher Dienst 2023. Die Stimmung an der Basis zeigte deutlich in Richtung Arbeitskampf.
Die “FAU Betriebsgruppe im Frankfurter Verein”, in der auch Aschaffenburger Mitglieder aktiv sind, nahm während der laufenden Tarifauseinandetzung in einem Flugblatt (Betriebsgruppen Flyer als PDF) dazu Stellung.

Letzten Endes wurde, trotz hoher Streikbeteiligung und anhaltender Konfliktbereitschaft, ein unterm Strich enttäuschendes Angebot angenommen (Link zu Verdi „Einigung erzielt!“).


Noch nicht abgeschlossen sind die laufenden Tarifverhandlungen in der Obst- und Gemüseverarbeitenden Industrie (Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland). Dies betrifft uns in sofern, dass Mitglieder in der an uns angrenzenden Odenwaldregion (Hessen) beschäftig sind.

Dort kam es in der vorletzten Woche zu einem enorm starken , von der NGG ausgerufenen, 15-stündigen Warnstreik bei der Andros Deutschland GmbH in Breuberg, um dem zweiten unverschämten Angebot der Arbeitgeber (NGG Flyer als PDF) eine deutliche Absage zu erteilen und für die völlig angemessene Forderung nach 11% Lohnerhöhung (NGG Flyer als PDF) die Arbeitskraft zu verweigern.

Auch wenn Mitglieder der FAU Aschaffenburg die Tarifforderungen der DGB-Gewerkschaften oftmals für nicht weitreichend genug halten und die Ausklammerung der Basis an den Verhandlungen kritisieren, beteiligen sie sich selbstverständlich an den ausgerufenen Arbeitskampfmaßnahmen.

Gerade in Zeiten von anhaltend hoher Inflation ist der gemeinsame Kampf um jeden Prozentpunkt mehr Lohn bitter nötig.